In der Schweiz kippt die Bevölkerungspyramide in den 50ern. Nach Altersgruppen sortiert stellen die Menschen zwischen 50 und 60 Jahren den grössten Anteil in der Bevölkerung. Vielleicht auch deshalb gibt es ein grosses Interesse an Ausflügen für über 50 Jahre alte Bürgerinnen und Bürger. Denn: Sie sind besonders aktiv und verfügen über ein mittleres bis hohes Einkommen. Die Silberwölfe gelten als begehrte Zielgruppe im Tourismus.
Aktiv, umweltbewusst und interessiert
Wer heute 50 Jahre alt ist, hat meistens seine Bucketlist schon abgearbeitet: Man war schon einmal in New York, lief in Sandalen durch San Francisco, sah den Eiffelturm und die Pyramiden und mancher schaffte es nach Peru zum Machu Picchu oder zum Angkor Wat in Kambodscha. Viele Ausflüge für über 50 richten sich deshalb eher wieder in heimische Gefilde: Eine Wanderung in fünf Tagen durch die Schweizer Alpen als Fototour oder mit dem Mountainbike unterwegs in Graubünden. Die neuen jungen Alten machen gerne einen Aktivurlaub, ohne dabei Höchstleistungen vollbringen zu müssen. Sie geniessen das Bündner Fleisch und ein Fondue direkt vor Ort in einer Hütte und machen sich am nächsten Tag zu einer Wandertour auf.
Schweizer fühlen sich besonders gesund
In einer Erhebung des European Social Survey kam heraus, dass sich Schweizer in den höheren Lebensjahren gesünder fühlen als ihre europäischen Nachbarn. Das wird auch im Freizeitverhalten deutlich. Denn Ausflüge für über 50 Jahre alte Bewohner können länger dauern und auch anspruchsvoller sein als bei Bürgern anderer Länder. Es macht dem Schweizer schlicht nichts aus, wenn er ein paar Tage in den Bergen auf Luxus verzichten muss. Gleichzeitig gibt es ein hohes Interesse an Kultur: Wer über 50 Jahre alt ist, beginnt sich oft zu entschleunigen. Das bedeutet nicht, dass man langsamer machen muss, sondern dass man langsamer sein will. Das Thema Achtsamkeit ist nicht umsonst bei älteren Semestern einfacher zu vermitteln als bei jungen Leuten, die noch mit mehr Aufgeregtheit die Welt erkunden.
Zu Hause ist es oft am schönsten
Fast die Hälfte der Schweizer verbringen ihren Urlaub im eigenen Land, auf Platz zwei stehen die Nachbarn Italien und Frankreich. Wenn es um Ausflüge für über 50 geht, sind Reisen zu Zielen in der Nähe besonders beliebt. Ein Grund dafür: Die Anreise dauert nicht lange, man ist unter Umständen im gleichen Sprachraum und es gibt gute Verkehrsverbindungen. Ab 50 Jahren wird man etwas anspruchsvoller, wenn es um Bequemlichkeit und Komfort geht. Nur wenige wollen noch mit dem Rucksack in Mehrbettzimmern übernachten. Eine kleine Pension tut es zwar auch, dann aber ruhig gelegen und mit einem bequemen Bett sowie einem reichhaltigen Frühstück, Wenn diese dann auch noch Fahrräder verleiht, beim Angeln helfen kann oder Kochkurse veranstaltet, hat man fast schon einen perfekten Urlaub beisammen. Und die jungen Alten geniessen eine intensivere und längere Verweildauer an einem Ort als mancher Weltenbummler, der hungrig nach neuen Selfie-Motiven jeden Tag woanders ist.
